Wahrheit in der öffentlichen Rede: Der Ehrliche ist nicht immer der Dumme

„Klartext – wie viel Wahrheit vertragen wir?“ – 5. Kongress des Verbands der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS)

Berlin, 23. März 2011 – In der öffentlichen Debatte verlangen Medien, Leser und Zuschauer immer wieder nach Offenheit und klaren Worten. Verschleierungsversuche und Salamitaktik lehnen sie ab. Doch wie viel Klartext dürfen Redner ihrem Publikum zumuten? Wann und wie werden auch unbequeme und schmerzhafte Wahrheiten akzeptiert? Diese Fragen stellt der Verband der Redenschreiber deutscher Sprache (VRdS) auf seinem diesjährigen Kongress, der am 8. September in Berlin stattfindet.

Unter dem Titel „Klartext – wie viel Wahrheit vertragen wir?“ diskutieren in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften Politiker und Publizisten, Medienberater und Redenschreiber über Wahrheit und Ehrlichkeit in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.

Als Referenten und Diskussionspartner haben unter anderem zugesagt:
– Michael Engelhard, früherer Redenschreiber von Richard von Weizsäcker und Hans-Dietrich Genscher
– Jan Fleischhauer, Journalist, Hauptstadtredaktion „Der Spiegel“
– Necla Kelek, Sozialwissenschaftlerin und Publizistin
– Dirk Metz, früherer Sprecher und Medienberater von Roland Koch
– Franz Müntefering, früherer SPD-Vorsitzender und Bundesminister a.D.

Nach den Diskussionen und Debatten in Talkshows, Presse und Öffentlichkeit über Äußerungen von Peter Sloterdijk („Abschaffung der Zwangssteuern“), Guido Westerwelle („spätrömische Dekadenz“) oder Thilo Sarrazin („Deutschland schafft sich ab“) steht der Mut zur ehrlichen Meinung im Mittelpunkt der Beiträge.

„In erster Linie geht es uns nicht um bestimmte Tabus und Tabubrüche, sondern um die Frage, welchen Wert die immer wieder geforderte und immer wieder verletzte Offenheit in der öffentlichen Rede wirklich hat“, sagt Dr. Vazrik Bazil, Präsident des VRdS. „Der Kongress will dabei nicht konkrete Inhalte bewerten, sondern das Verhältnis von Öffentlichkeit, Macht und Wahrheit in der Rede beleuchten.“

Es wird der fünfte Kongress sein, den der VRdS seit seiner Gründung im Jahr 1998 veranstaltet. Zuletzt hatten vor drei Jahren Referenten wie der Publizist Henryk M. Broder, BILD-Chefredakteur Kai Diekmann und der Leiter des Berliner Canisius Kollegs, Klaus Mertes, dargelegt, welche Bedeutung das Schweigen in der Fülle und Vielzahl des öffentlichen Redens haben kann.
Der VRdS ist der Berufsverband der Redenschreiber. Ihm gehören rund 460 Redenschreiber und Autoren aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und dem deutschsprachigen Südtirol an. Sie liefern Redemanuskripte und Formulierungsvorschläge und beraten Redner in Politik und Wirtschaft sowie private Auftraggeber und ehrenamtliche Mandatsträger. Der VRdS setzt sich für eine systematische und fachgerechte Aus- und Fortbildung von Redenschreibern und für eine Verbesserung der Redekultur im deutschsprachigen Raum ein.

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